Pia Fries  Hans Brändli

Soloduo

14. September 2025 bis 19. Januar 2026

Die Schweizer Künstlerin Pia Fries (*1955) lebt und arbeitet seit 45 Jahren in Düsseldorf und in der Schweiz. Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule Luzern (1977 – 1980) studierte Fries bis 1986 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, zuletzt als Meisterschülerin bei Gerhard Richter. Es folgen ein Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf und Professuren in Karlsruhe, Berlin und München. Pia Fries’ Gemälde zeichnen sich durch einen direkten Farbauftrag, Experimentierfreude und ein Wechselspiel von Texturen, Frakturen und sich wiederholenden Formen aus. Die mannigfaltigen Farben auf ihren sich ständig wandelnden Bildgegenständen können dichte Massen, fließende Spuren oder abgekratzte Farbrückstände darstellen. Der heterogene Farbauftrag ist mit einem großen Krafteinsatz der Künstlerin beim ‚Malen‘ und Ringen mit dem Material verbunden. Bildträger sind seit vielen Jahren weiße Holztafeln oder weiße Papiere. Die Farbenergien vermittelnden Bilderwerke der Künstlerin changieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Geschichte und Gegenwart. Insbesondere wenn Pia Fries ihre Ölmalerei mit historischer Druckgrafik kombiniert und Fragmente von ­Stichen, zum Beispiel von Hendrik Goltzius, als Siebdrucke in ihre Arbeiten integriert und darauf malerisch antwortet.

Hans Brändli (*1955), der langjährige künstlerische Weggefährte von Pia Fries studierte zeitgleich mit ihr an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei, zuletzt als Meisterschüler des Bildhauers Klaus Rinke. Neben Zeichnung und (Aqua­rell-)Malerei kreiert Brändli zwei- und dreidimensionale Arbeiten aus Messing, Neusilber, Silberblech, Kupfer, Eisen, Jute, Holz und Schnüren. Für die verschiedenen künstlerischen Werkgruppen nutzt der Künstler unterschiedlichste Verfahren: Gipsabguss, Schmieden, Modellieren, wobei er immer den Gesetzmäßigkeiten des jeweiligen Materials folgt. Die preziös schimmernde Erscheinung der geschmiedeten, metallenen Reliefs und Skulpturen überspielen dabei oft die hierfür erforderliche handwerkliche Anstrengung. Sparsam gesetzte, bildbestimmende Linien und farbige Flächen erscheinen wie eine Art Referenz an die Konkrete Malerei. Brändlis abstrakten Collagen und Reliefs ist eine räumliche Ausweitung des (Bild)-Gegenstandes eigen, wobei er stets seinem eigenen Gefühl für Farbe und Formen folgt. Viele Arbeiten des Künstlers oszillieren zwischen dem Imaginären und dem Wirklichen. Brändlis Arbeitsprozess ist ein stetiges Zwiegespräch mit den Materialien und Techniken, das einhergeht mit Widerständen und ‘Geschmeidigkeiten’.