Die Neue Galerie blickt auf viele erfolgreiche Ausstellungen zurück. Hier sehen Sie die Ausstellungshistorie für die Jahre 2009 bis 2024.
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7. April 2024 – 14. Juli 2024
In der Ausstellung wurden mehr als 90 Schwarz-Weiß-Arbeiten eines der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts gezeigt. Die Grundprinzipien von Feiningers fotografischer Arbeit sind Klarheit, Einfachheit und Organisation. „Keep it simple“ war das Credo des ältesten, in Paris geborenen Sohns des berühmten Malers und Bauhaus-Meisters Lyonel Feininger (1871 – 1956). Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges emigrierte er nach New York, der Heimatstadt seines Vaters. Als Bildredakteur beim „Life“-Magazin hielt Feininger immer wieder Straßenschluchten, Wolkenkratzer, Brücken und Hochbahnen in atmosphärisch dichten, unverstellten Aufnahmen fest. Seine Faszination für die Architektur und das Lebensgefühl seiner Wahlheimat New York hielt zeitlebens an. Die Bildinhalte verknüpfte er mit formalen Kriterien wie Perspektive und Komposition. Komplexe und bewegte Strukturen, zum Beispiel den New Yorker Straßenverkehr oder sich auf den breiten Gehsteigen bewegende Menschenmassen, fotografierte er so, dass diese Bildgegenstände als ein geordnetes Ganzes wahrnehmbar sind. Eine Vorliebe für Symmetrien und gerade Linien des in Deutschland aufgewachsenen Fotokünstlers ist offensichtlich.
17. September 2023 – 14. Januar 2024
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher während ihrer Einführung
Foto: BohnFoto&DesignIn der Retrospektive über das OEuvre des in Bitburg geborenen Künstlers Albert Hettinger (1964–2022) werden große und kleinere Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen gezeigt: von der prämierten Abschlussarbeit des in Mayen ausgebildeten Steinmetzen Hettinger bis hin zu der letzten großen Stele des Bildhauers, die er aufgrund von schwindender Muskelkraft nicht mehr vollenden konnte. Bei allen Werken des Künstlers stand vor der eigentlichen bildhauerischen Arbeit das meditative ‚Zwiegespräch‘ mit den von ihm selbst in Steinbrüchen ausgesuchten oder in Flussbetten gefundenen Basaltformationen. Aus Respekt und Bewunderung vor der natürlichen Formgebung dieser zum Teil Millionen Jahre alten, geradezu kosmische Energie besitzenden Basaltsteine bearbeitete Hettinger bei vielen Steinen ‚nur‘ einzelne Partien und beließ Teile im ursprünglichen, ‚bruchrauhen‘ Zustand. Der Kontrast zwischen den von der Natur über Jahrtausende geformten, krustenartigen, porigen, oft leicht bräunlichen oder rostfarbigen Oberflächen und den vom Künstler aus dem Inneren der Steine herausgearbeiteten, scharfkantigen, glatt geschliffenen, dunkelgrauen Formen, könnte kaum größer sein.
Im oberen Bereich von großen und kleineren Basaltsteinen kristallisierte der stets eher abstrakt arbeitende Bildhauer gerne abgestufte, an Knospen oder Pyramiden erinnernde Strukturen heraus. Oder er bearbeitete primär die Mitte eines länglichen Steins. Des Öfteren legte er explizit nur einen schmalen Spalt frei und zeigte eine Reihe von herausgearbeiteten Graten. Neben der fokussierten, ZEN-basierten Formfindung ist die Realisierung der Steinskulpturen Albert Hettingers mit viel künstlerischer Energie und körperlichem Kraftaufwand verbunden.
Trotz ihrer voluminösen Formen strahlen auch große Arbeiten Hettingers öfters eine gewisse ‚Leichtigkeit‘ aus. Ein Beispiel hierfür ist der „Wal“: ein über fünf Tonnen schwerer und über drei Meter langer Basaltbrocken, mit teils rauen, naturbelassenen, sich nach unten verjüngenden Seiten, bearbeiteten, glatten Partien und der polierten, glänzenden Oberfläche. Diese große Arbeit gehört seit dem Herbst 2012 zum Skulpturenensemble des Haus Beda in Bitburg. Sie hat ihren Platz auf dem runden Rasen im Garten des Kulturhauses gefunden. Der imposante Basalt lädt Besucher der gepflegten Grünanlage ein, sich auf den Stein zu legen, um die Kraft des uralten Materials zu spüren.
In der Bitburger Ausstellung werden auch Aufnahmen präsentiert, die Albert Hettinger in seinem atmosphärischen Atelier und bei der Teilnahme an Bildhauersymposien zeigen. Die Fotografien führen Arbeitsschritte und die Genese einzelner Werke vor Augen. Auch Ansichten interessanter Ausstellungsorte von Werken Hettingers, wie die Poppy und Pierre Salinger Foundation in Le Thor (F), das Deutsche Kulturzentrum in Tokio oder die Biennale in Ube (Japan), sind hier zu sehen.
17. September 2023 – 14. Januar 2024
Mit ihrer monochromen Kunst visualisiert die Künstlerin Rosa M Hessling Licht in vielfältigen Erscheinungsformen. Ihre transluzenten Arbeiten erstellt sie mit Lacken und Farbpigmenten, die sie auf Holz, Leinwand und Aludibond in hauchdünnen, lasierenden Schichten aufträgt: entweder mit breitem Pinsel oder durch vorsichtigen, fließenden Farbauftrag. Bei Letzterem ist das Ausbalancieren der Farbe mittels langsamer Bewegungen der Künstlerin ein substanzieller Vorgang: Die Bildentstehung ist ein Balanceakt, dessen Wirkungen Hessling nur bedingt bestimmen kann, da das Sehen der finalen Werke auch physikalischen Eigenschaften unterliegt: Wellenförmig sich ausbreitendes Licht besteht aus elektromagnetischen Schwingungen und Pigmente sind Substanzen, die einen Teil des einfallenden Lichts absorbieren und reflektieren. Dies bedeutet, dass jeder Wechsel des Lichts oder der Perspektive eines sich im Raum bewegenden Betrachters zu einer veränderten Wahrnehmung der Farbigkeit auf Hesslings Bildern führt. Die mit den Lichtverhältnissen und Blickrichtungen sich wandelnden Farbtafeln changieren zwischen leuchtendem Grün und Blau, Purpurrot und Violett, Gold und Weißgrau, Orange und Kupferrot. Einige der geradezu entmaterialisiert wirkenden, oszillierenden Arbeiten erinnern an schillerndes Perlmutt, andere an Licht spiegelnde, farbige Edelsteine.
Seit 2013 arbeitet die Künstlerin auch mit verspiegeltem Glas als Bildträger. Hierauf trägt sie die Farbe so auf, dass auf den runden oder quadratischen Bildträgern ein schmaler Außenrand verbleibt, der nicht mit den in Lack angerührten Farbpigmenten in Berührung kommt. Hierdurch werden die Bilder als leuchtende Farbkörper wahrgenommen. Deren räumlich erfahrbare Farben entpuppen sich als inhomogene Textur. Bei wechselndem Licht sind Farbräume und ‚in die Tiefe führende‘ Farbachsen zu erkennen. Auch in spärlich beleuchteten Räumen und auf dunklen Hintergründen strahlen diese Arbeiten. Ihr magisches Licht zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Sie wirken tiefgründig, geheimnisvoll und erfordern Bewegung, um die Metamorphosen der Farben wahrzunehmen.
Die aus Zell an der Mosel stammende Künstlerin lebte über 30 Jahre in Köln, bevor sie 2018 in ihre Heimat zurückkehrte. Rosa M Hessling, die mit ihrer ‚Malerei des Lichts‘ auf ‚leise‘ Weise in Erstaunen versetzt, hatte in den 1980er Jahren bei den Professoren Nam June Paik und Christian Megert an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert. In der Bitburger Ausstellung entstehen durch das Aufeinandertreffen der Arbeiten von Rosa M Hessling mit der Architektur und der im gesamten Haus präsentierten Kunst interessante ‚Dialoge‘, die zu jeder Tageszeit zu neuartigen Seherlebnissen führen.
26. März – 23. Juli 2023
Foyer Ausstellung Simone Lucas /Sven Kroner – SIMULACRUM
Foto: BohnFoto&DesignBegrüßung Ingolf Bermes, Generalbevollmächtigter der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, links Kuratorin der Ausstellung SIMULACRUM Dr. Ute Bopp-Schumacher
Foto: BohnFoto&DesignSimone Lucas, Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Foto: BohnFoto&DesignSven Kroner, Ingolf Bermes, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Simone Lucas
Foto: BohnFoto&DesignDr. Michael Dietzsch, Sven Kroner
Foto: BohnFoto&DesignVernissage
Foto: BohnFoto&DesignVernissage
Foto: BohnFoto&DesignSimone Lucas und Sven Kroner, beide Jahrgang 1973, haben zur gleichen Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie Malerei studiert und waren beide Meisterschüler von Professor Dieter Krieg (1937–2005). Sie sind ein Paar und arbeiten seit zwei Jahrzehnten in gemeinsamen Atelierräumen an ihren stets figurativen, oft großformatigen Leinwänden. Beide haben eine eigene, ganz unverwechselbare Handschrift. Gemeinsame Ausstellungen des Künstlerpaars sind selten! Sie sind eine Art ‚Manifest‘ der Malerei und eine ‚Wunderkammer‘ für die Augen.
Simone Lucas eigenen Worten zufolge kann in den „vier Ecken ihrer Bilder alles passieren“. Auf ihren Leinwänden kreiert sie komplexe Welten: Wie die in Schul- und Universitätsräumen spielenden Szenerien mit jungen Wissenschaftlern, die sich mit herausfordernden Themen wie Platonischen Körpern und dem Universum beschäftigen. Neuere Gemälde der Künstlerin bestehen aus mehreren Szenen. Bei diesen gibt es oft keine klare Trennung zwischen Außenwelt und Innenräumen: Pflanzenwuchs und wilde Tiere, wie Bären, dringen in die Interieurs vor. Kombiwesen mit menschlichen und tierischen Zügen und ‚Pflanzenmenschen‘ mit pilzartigen Körpern stehen für sich alleine oder sind in Bilderzählungen eingebunden. Lucas‘ surrealistisch anmutende Werke beeindrucken durch Vielschichtigkeit, überraschende Motive und malerische Opulenz. Und haften lange im Gedächtnis.
Sven Kroners umfangreiches Werk beginnt mit Landschaften: Baggerseen, kurvenreichen Panoramastraßen und Autobahnen, mit Schnee bedeckten, steilen Berghängen, Lawinendarstellungen, weiträumigen Wald-, Fluss- und Sumpflandschaften, in denen auch mal ein Hochseefischerboot strandet, und dunklen Gewitterlandschaften. Seit 2013 malt Kroner vermehrt subtile Ansichten von Innenräumen und bildfüllende Darstellungen leicht geöffneter Fenster. Bei den Innenwelten nimmt er die Treppen in seinem Haus in den Fokus, oder er malt Vitrinen mit teils schiefen Glasplatten, Aquarien, Dioramen und menschenleere Bahnhöfe unter blaugrauem Firmament. Viele seiner Bilder muten dystopisch an, weil sie Spuren menschlichen Wirkens zeigen, ohne letztere abzubilden. Und surreal, weil die Größenverhältnisse nicht stimmen und durch die aus verschiedenen Quellen stammende, magische Beleuchtung. Viele Sujets des Künstlers fußen auch auf kunstgeschichtlichen Vorbildern, wie Brueghels Winterbilder, Caspar David Friedrichs Eismeer oder Franz Radziwills magische Landschaften.
11. September 2022 – 16. Januar 2023
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Kunsthistorische Einführung der Kuratorin der Ausstellung Miriam Vlaming Wandlungen
Foto: Andreas SchumacherStephanie Kaak, Miriam Vlaming, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Ingolf Bermes
Foto: Andreas SchumacherAusstellung Miriam Vlaming
Foto: BohnFoto&DesignAusstellung Miriam Vlaming
Foto: BohnFoto&DesignAusstellung Miriam Vlaming
Foto: BohnFoto&DesignDie deutsch-niederländische, in Düsseldorf aufgewachsene Künstlerin Miriam Vlaming (*1971), die in den 1990er Jahren in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink und Neo Rauch studierte, ist eine wichtige Ver treterin der jüngeren Neuen Leipziger Schule. Miriam Vlamings geheimnisvolle Bilderwelten zeigen einzelne Menschen und Gruppen in mehrdeutigen Szenarien und nebulösen Landschaftsräumen. Teilweise heben sich die Figuren kaum von den Farbschwaden und -schlieren ab. Oft sind Vlamings Naturdarstellungen auch Seelenlandschaften, die Rätsel bergen und etwas Melancholisches ausstrahlen. Die atmosphärischen Innenräume bleiben unbestimmt und evozieren Erinnerungen. Das mehrdeutige Geschehen auf Vlamings Werken ruft nach Dechiffrierung. Fotografische Vorlagen sind der Ausgangspunkt vieler Werke. Andere Inspirationen der Künstlerin sind die eigene Familiengeschichte, Mythen, Literatur, Märchen, bekannte Werke der Kunstgeschichte und vor allem Reisen.
Die großen wie die kleineren Arbeiten von Miriam Vlaming entstehen über längere Zeit. Sie malt ausschließlich mit selbst hergestellten Eitemperafarben, die sie in mehreren Schichten aufträgt. Während des lange Zeit in Anspruch nehmenden Malprozesses kommt es regelmäßig vor, dass die Künstlerin ganze Partien ‚auswäscht‘ und die Spuren dieses Vorgangs – rinnendes Terpentin und verlaufende dünne Farbreste – stehen lässt. Ähnlich wie auf mittelalterlichen Palimpsesten überdecken die oberen Lagen dann partiell das zu Beginn Gemalte und später wieder Verworfene. So erscheinen viele Sujets unscharf und vage, als ob ein Schleier über den Bildmotiven läge. Teilweise muten diese auch wie Traumbilder an. Die Mehrdeutigkeiten und die atmosphärische Dichte von Vlamings Arbeiten ziehen Betrachter in den Bann. Sie berühren das Unterbewusstsein und bringen längst vergessene Augenblicke und Gefühle in Erinnerung. Für die Interpretation der Arbeiten von Miriam Vlaming geben auch die Bildtitel wichtige Hinweise.
In der Bitburger Ausstellung von Miriam Vlaming werden wichtige Arbeiten und Motivgruppen aus den letzten beiden Jahrzehnten und eine Reihe neuer Werke der Künstlerin vorgestellt. Konstanten und Wandlungen im Oeuvre der Künstlerin lassen sich hier studieren. Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber-Verlag Bielefeld und eine Filmdokumentation über das Werk der Künstlerin, den Entstehungsprozess ihrer Bilder und Gespräche über Wandlungen mit verschiedenen Kunsthistorikern, Geisteswissenschaftlern und Künstlern.
3. April – 24. Juli 2022
Begrüßung Dr. Michael Dietzsch, Vorsitzender Stiftungsrat Dr.-Hanns-Simon-Stiftung/Bitburg
Foto: BohnFoto&DesignVernissage Ausstellung „Roland Fischer – In ein Bild geschrieben/Written in an Image“
Foto: BohnFoto&DesignGruppenbild mit Ehepaaren Golumbeck, Dr. Grün und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Patrick Schnieder mit Frau
Foto: BohnFoto&DesignV.l. Bürgermeister Joachim Kandels, Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Roland Fischer, Stephanie Kaak, Dr. Michael Dietzsch
Foto: BohnFoto&DesignVernissage „Roland Fischer – In ein Bild geschrieben/Written in an Image“
Foto: BohnFoto&DesignAusstellung 2. OG. Im Hintergrund Exponate der Werkserie „Fassaden“
Foto: BohnFoto&DesignRoland Fischer (*1958 in Saarbrücken) ist ein ein konzeptionell und in Serien arbeitender, international tätiger Fotokünstler. Mit seinen ersten großen schwarz-weißen Porträts und den seither entstehenden großformatigen konzeptionellen Serien zählt der Künstler seit 1980, also von Beginn seiner künstlerischen Karriere, zur fotografischen Avantgarde. In seinem Schaffen konzentriert sich Roland Fischer auf zwei Werkkomplexe: Menschen und Architektur. In der Bitburger Ausstellung werden sämtliche konzeptionelle Serien zu diesen beiden Themen vorgestellt.
Sachlich, hoch präzise abgelichtete Gesichter stehen im Zentrum der Serien Nonnen und Mönche, Los Angeles Portraits, Chinese Pool Portraits und der Kollektivportraits. Letztere setzen sich wiederum aus vielen Einzelporträts einer vom Künstler genau festgelegten Gruppe zusammen: wie zum Beispiel die 1050 Porträts von Pilgern des Jakobswegs, die Roland Fischer am Ziel, bei der Ankunft vor der Kathedrale von Santiago de Compostela ablichtete. Diese Arbeit wird als raumhohe fast 10 Meter lange Wandtapete in der Ausstellung präsentiert.
Architektur thematisiert der Künstler in den Werkserien Kathedralen, Paläste der Alhambra, New Architecture, Fassaden und Transhistorical Places. Sowohl bei historischen Bauwerken, wie dem Kölner Dom, oder bei zeitgenössischer Architektur, wie dem Pekinger Olympia Stadion Bird’s Nest, geht es Roland Fischer nicht um Fotodokumentation. Seine verdichteten Fotoarbeiten der berühmten Bauten sind Bildschöpfungen mit autonomen Charakter: Durch Überblendungen der Außenfassaden mit Ansichten der Innenräume kreiert der Künstler ikonische eigenständige Bilder der legendären Bauwerke, die deren Aura vermitteln. Die Serie Fassaden zeigt exakt lokalisierbare Ausschnitte von real existierenden Gebäudefronten internationaler Banken und Konzerne als autarke Bilder. Mit ihren abstrakten, geometrischen Strukturen erinnern diese an Konkrete Kunst und Werke der OP-Art.
Die Präsentation der fotografischen Arbeiten Roland Fischers auf farbigen Wänden unterstreicht die Strahlkraft seiner Werke und zeigt die Galerieräume sowie die beiden vorderen Räume des Fritz-von-Wille-Museums in neuem „Gewand“.
3. Oktober 2021 – 16. Januar 2022
Vernissage 3.10.2021
Foto: BohnFoto&DesignEinführung Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Foto: BohnFoto&DesignStephanie Kaak, Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, Dr. Michael Dietzsch, Vorsitzender Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Galeristin Judith Andreae, Maler Johannes Brus, Monika Brus, Dr. Manfred Bitter, Vorsitzender Nikolaus Koch Stiftung
Stephanie Kaak, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Judith Andreae, Johannes Brus, Monika Brus
Foto: BohnFoto&DesignVernissage Johannes Brus – Fotoarbeiten und Plastiken
Blick in die Ausstellung Johannes Brus – Fotoarbeiten und Plastiken
Foto: BohnFoto&DesignJohannes Brus (*1942, Gelsenkirchen) lebt und arbeitet in einem ehemaligen Wasserwerk in Essen-Werden. Der Künstler, der von 1964 bis 1971 Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, lehrte später selbst einige Jahre an der Kunstakademie Münster und hatte von 1986 bis 2007 eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig, inne.
Als Bildhauer arbeitet Brus zeitlebens figurativ: Menschen stehend, sitzend, kauernd oder in tanzender Bewegung erstarrt. Und Tierdarstellungen – Pferde, Nashörner, Elefanten, Löwen und Vögel aller Art. Egal, ob lebensgroß, in kleineren Formaten, als Ganzfigur, Torso oder Komposition ausgeführt, behaupten Brus‘ Plastiken ihren Raum. Die in Gips, Beton und Bronze realisierten Abgüsse sind von nachhaltiger Präsenz. Der Herstellungsprozess bleibt durch sichtbare künstlerische Formulierungen und Gussnähte nachvollziehbar. Brus‘ Arbeiten haben eine geradezu archaische Anmutung, lösen beim Betrachten Emotionen und Erinnerungen aus und verblüffen.
Parallel zu dem bildhauerischen Schaffen entwickelte Brus die Fotografie als ein eigenständiges künstlerisches Medium weiter. Grundlage vieler Fotoarbeiten sind historische Aufnahmen, die Brus in Bildbänden über Expeditionen oder Biologiebüchern aussucht, bearbeitet und verfremdet. Hierbei geht er unorthodox und assoziativ vor. Mit vorzeitiger Belichtung und chemischen Mitteln, die er großflächig mit dem Schwamm aufträgt, greift er in den Entwicklungsprozess der Fotoarbeiten ein. Johannes Brus‘ experimentelle Arbeiten zeugen – wie sein gesamtes Werk – von seiner intensiven Auseinandersetzung mit archaischen Kulturen, mythologischen Figuren und der Kunst- und Kulturgeschichte.
4. Oktober 2020 – 31. Januar 2021
Eröffnung der Ausstellung Wald.Wolf.Wildnis. – Gruppenbild mit einem Teil der am 4.10.2020 anwesenden Künstler*innen: Nashun Nashunbatu, Miriam Vlaming, Désirée Wickler, Alexandra Bart, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch, Gisela Krohn, Francis Zeischegg, André Käpper, Armand Quetsch (es fehlen: Werner Liebmann und Stephan Reusse)
Gisela Krohn, Dr. Ute Bopp-Schumacher im Foyer vor der Arbeit „Wildnis“ von G. Krohn – Vernissage Wald.Wolf.Wildnis.
Foto: Andreas SchumacherDr. Joachim Streit, Gisela Krohn, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Gundolf Bartmann, Dr. Michael Dietzsch – Eröffnung Ausstellung Wald. Wolf. Wildnis. im Festsaal des Haus Beda am 4.10.2020
Foto: Andreas SchumacherAusstellungsansicht Wald. Wolf. Wildnis., Neue Galerie im Haus Beda
Foto: BohnFoto&DesignMiriam Vlaming, Gisela Krohn, Alexandra Bart im Foyer vor der Arbeit „Wildnis“ von G. Krohn – Vernissage Wald.Wolf.Wildnis.
Ausstellungsansicht Wald. Wolf. Wildnis., Neue Galerie im Haus Beda
Foto: Andreas SchumacherTeilnehmende Künstler:
Shaarbek Amankul | Andreas Amrhein | Alexandra Bart | Babette Boucher | Isabelle Dutoit | Tanja Fender | Rainer Fetting | Malgosia Jankowska | André Käpper | Astrid Köhler | Gisela Krohn | Moritz Krohn | Werner Liebmann | Jarek Lustych | Irmela Maier | Peder Mönsted | Nashun Nashunbatu | Barbara Quandt | Armand Quetsch | Stephan Reusse | Martin Rosenthal | Lionel Frederic Sabatté | Roland Stratmann | Miriam Vlaming | Désirée Wickler | Francis Zeischegg
Seit gut zwei Jahrzehnten beobachten wir die Rückkehr des Wolfes in die heimischen Wälder. Die neuerlich wieder mögliche Begegnung von Menschen mit dem Wolf, das Auftauchen des ein Stück Wildnis verkörpernden Raubtiers, wird kontrovers diskutiert und ist mit rechtlichen, politischen, kulturellen und alltagspraktischen Fragen verbunden. Fast täglich lesen wir Berichte über gesichtete Wölfe und den durch Dürre geschädigten Wald. Angesichts einer durch unsere moderne Lebensweise zunehmend bedrohten Umwelt sind wir Menschen gezwungen, über unser Verhältnis zur Natur nachzudenken und Lebensräume zu schützen.
Die in der Bitburger Ausstellung Wald. Wolf. Wildnis. gezeigten Arbeiten von über 25 Künstlerinnen und Künstlern beschäftigen sich mit genau diesen Themen. Alle Genres – Malerei, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, Grafiken und Videos – sind vertreten: Die überwiegend zeitgenössischen Werke zeigen lichtdurchflutete, aber auch geheimnisvolle, dunkle, geradezu magische Wälder, romantische und rätselhafte Naturlandschaften, den einzelnen Wolf, Wolfsrudel, Wolfsköpfe, thermographische Aufnahmen von Wölfen, thematisieren Mythen und Märchen, wie Rotkäppchen, in denen Wald und Wolf eine Rolle spielen, und vieles mehr.
Die ausgestellten Werke sind letztlich Zeugnisse für den Respekt vor dem Leben in seiner Mannigfaltigkeit.
22. September 2019 – 5. Januar 2020
Das Motto der diesjährigen Herbstausstellung der Neuen Galerie des Haus Beda bezieht sich auf die erfolgreiche Ausrichtung primär zeitgenössischer Ausstellungen in den vor zehn Jahren renovierten Galerieräumen im Erdgeschoss. Was nicht von Pappe ist, kann sich sehen lassen!
Als Hommage an die Auftaktausstellung „Martin Noël. Malerei Hölzer Zeichnungen Druckgraphik“, die von September bis November 2009 gezeigt wurde, präsentieren wir im Foyer erneut einige Arbeiten des Ende 2010 verstorbenen Künstlers. Darüber hinaus stellen wir Werke von sechs Künstlern aus, die beeindruckende Arbeiten auf und aus Pappe und Papier – allgegenwärtigen, preiswerten und global vorhandenen Werkstoffen – kreieren.
Die aufwendigen, aus einem festen Block von verklebter Wellpappe geschnitzten Reliefs von Martin Spengler (*1974) bestechen durch kontrastreiche Klarheit. Die Schnittkanten der mit kalkhaltiger weißer Farbe veredelten Oberflächen betont der Künstler mit Graphit. Hierdurch entsteht der charakteristische, leicht flirrende Gesamtcharakter seiner Werke.
Werner Müller (*1958) ist eine künstlerische Doppelbegabung. Er malt und kreiert plastische Objekte und erschafft orts- und raumbezogene Installationen. Als Bild- hauer arbeitet er bevorzugt mit Holz, Gips und Pappe. Bei Wellpappe fasziniert ihn die Verformbarkeit des Materials. Seine Objekt- und Formfindungen sind meist mimetischer Natur und vor allem „malerisch“ motiviert.
Der chinesische Künstler Xue Liu (*1981) studierte Bühnen- und Kostümbild an der HfG Offenbach/M. und Freie Malerei an der Städelschule in Frankfurt/Main. In seinem Werk dominiert die Darstellung von Menschen und das Portrait. Häufig verwendet er Pappe als Malgrund: Ruderer, Jogger und exzentrische Flaneure setzt er in fast filmischer Manier auf breiten, gebrauchten Pappkartons in Szene.
Bei den präzisen Papierfaltungen von Ballsälen und mächtigen Treppenhäusern des Künstlers Simon Schubert (*1976) handelt es sich um zarte Reliefs. Diese suggerieren mit Hilfe von Licht und Schatten ein dreidimensionales Erleben klassischer, menschenleerer Interieurs in Weiß. Abwesenheit, Verschwinden oder die innere Wahrnehmung von Erinnerung sind Themen dieser Papierarbeiten.
Werner Haypeter (*1955) arbeitet stets abstrakt. Die Werke des Künstlers, der eng mit Martin Noël befreundet war, handeln vom Material, vom Raum, von Farbe und Licht, ihren Eigenschaften und Beziehungen. Von Beginn an setzt der Künstler Bilder aus verschiedenen Elementen zusammen. Seine austarierten Papierarbeiten fordern eine aufmerksame und sensible Betrachtung.
André Schweers (*1963) arbeitet heute vorwiegend mit Papierguss: pur in weiß wie in der Werkserie Scripturale. Oder in kräftigen Farben durch Zugabe von wertvollen Pigmenten, wie bei den Folianten und der Bibliotheca conservata. Diese Arbeiten sind für den Künstler „Erinnerungsmodelle“. Dabei geht es Schweers primär um die Vermittlung der Aura, die alte Handschriften und frühe Buchdrucke verströmen.
22. September 2019 – 5. Januar 2020
Stephanie Kaak mit Künstlerinnen und Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Einführung Dr. Ute Bopp-Schumacher
Vernissage
im Vordgrund: Caro Suerkemper, Kanonenofen, 2012 u. Drache, 2017; Hintergrund: Installation Yvonne Roeb
Installation Yvonne Roeb
Eingang in die Neue Galerie. Links: Birgit Feil, Roland, 2008, Relief
Bildhauerische Werke prägen den Charakter des Hauses Beda. Sie finden sich überall, insbesondere im Garten, im 1. Obergeschoss und Atrium. Die Skulpturen spiegeln verschiedene Zeitspannen: Antike, Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassizismus und Moderne. Auch zeitgenössische Exponate sind vertreten. Dabei stehen Originale und Reproduktionen berühmter Bildwerke im Atrium des Hauses Beda gleichwertig nebeneinander. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung wird in der Ausstellung Gips Bronze Kunst die vom Stifter zusammengetragene Sammlung bildhauerischer Arbeiten unter Berücksichtigung kunsthistorischer Zusammenhänge im renovierten Atrium des Hauses Beda neu präsentiert. Unter den plastischen Replikaten befinden sich neben einigen Bronzen eine Reihe von Gipsabgüssen. Diese stammen fast ausschließlich von der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin. Anhand von zusätzlichen Leihgaben dieser 200 Jahre alten Kunstmanufaktur, darunter einige Werkzeuge, mit denen die Gipsplastiken entstehen, wird gezeigt, wie genau die Abformungen das Original wiedergeben. Die in Handarbeit mit alten Formen hergestellten Kunstkopien haben wie die ursprünglichen Originale ihre eigene
Physis und Wirkungsgeschichte.
Ausstellung in der Neuen Galerie
Ergänzend zum neu inszenierten bildhauerischen Bestand des Hauses Beda präsentieren wir fünf Künstlerinnen, die auch mit Gips oder Bronze arbeiten. Sie setzen Gips als Hilfsmittel ein, imitieren bronzene Materialoberflächen, beziehen sich in ihren bildhauerischen Werken explizit auf klassische Figuren/Epochen, und setzen sich mit Abformungen und der Vervielfältigung von Skulpturen auseinander.
BIRGIT FEIL kreiert aus Kunststoff oder Beton zeitgenössische Menschenbilder, wie sie uns täglich im Straßenbild begegnen. Grundlage hierfür sind Tonmodelle, deren Negativform die Künstlerin in Acrystal oder Beton ausgießt und später bemalt. Statt die Götter im Olymp repräsentieren ihre Figuren unser tägliches Umfeld.
YVONNE ROEB erstellt in aufwändigen handwerklichen Verfahren aus Materialien wie Gips, Kunststoff, Holz, Bauschaum, Metall, Wachs, Pigmente, Lack, Tinte, faszinierende Objekte, die an menschliche Körperteile, Tiere, Mineralien und Pflanzen erinnern. Ihre skulpturalen Kleinode inszeniert die Künstlerin auf eigens für die Ausstellung angefertigten Tischen. So können Besucher Roebs Plastiken aus verschiedensten Perspektiven erleben und sich in ihren komplexen, bildhauerischen, einer Wunderkammer gleichenden Kosmos hineinsehen.
ANNETTE MEINCKE-NAGYS Köpfe, Büsten, Sitzende und Stehende aus Papiermaché mit feiner, leicht sandiger Oberflächentextur ziehen aufgrund ihrer Attraktivität die Blicke der Betrachter an. Gleichzeitig umgibt diese Plastiken eine geheimnisvolle Aura, die mit einer gewissen Unnahbarkeit einhergeht. Der Anspruch der Künstlerin Allgemeingültigkeit und Schönheit zu visualisieren, weckt die Neugierde auf die eher introvertierten, überzeitlichen Persönlichkeiten.
SILVIA SCHREIBER fertigt Gipsabgüsse von Tonmodellen. Anstelle von Bronze oder Kunststoff formt sie diese mit angefeuchtetem, farbigem Japanpapier aus, die sie später zu ihren filigranen, Papierskulpturen verklebt. Den leichtgewichtigen Werken stellen wir die dazugehörigen Gipsformen in Gänze oder fragmentiert gegenüber und präsentieren bisher nicht ausgestellte Frühwerke.
CARO SUERKEMPER zeigt einen mit Gipselementen verzierten, an das Zeitalter des Rokoko erinnernden Kanonenofen und eine sichtbar schwangere, kniend Betende aus Bronze, die ein von der Künstlerin genähtes, knallgelbes ärmelloses Kleid trägt. Die Stille Jungfern I – IV, vier selbstvergessen, entrückte Tänzerinnen aus Bronze, lächeln verschmitzt und beseelt. Mit ihren freien Bewegungen stehen sie in der Tradition von Georg Kolbes Tänzerinnen und erinnern an Rudolf Alexander Agricolas (1912 -1990) Tänzerin, die im Garten des Hauses Beda steht.
22. Oktober 2017 – 7. Januar 2018
Vernissage
Vernissage
Professor Martin Liebscher vor der Arbeit „No Man is an Island“, 2007
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Kuratorin; Stephanie Kaak, Mitglied des Stiftungsrats der Dr. Hanns-Simon-Stiftung
Professor Martin Liebscher
(V.r.) Stephanie Kaak, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Professor Martin Liebscher und die teilnehmenden Studenten Patrick D. Brockmann, Annika Grabold, Urs Tilmann Daun, Felicitas von Lutzau, Paul Pape, Dennis Haustein während der Vernissage
Der in Berlin lebende Künstler Martin Liebscher (* 1964) studierte an der Städelschule in Frankfurt Bildende Kunst bei Martin Kippenberger und Thomas Bayrle. Er arbeitet mit der Fotografie wie ein Maler mit Pinsel und Farbe.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Serie der Familienbilder: detailreiche, fotografische Bildschöpfungen, von denen eine ungeheure Faszination ausgeht. Die Wimmelbilder mit den vielen Liebschers laden zur eingehenden Betrachtung ein. Durch die verschiedenen Körperhaltungen, Mienen und Gesten des einzigen Hauptdarstellers suggerieren die zu einer Gruppe komponierten Einzelaufnahmen eine Ansammlung unter – schiedlicher Individuen. In Wirklichkeit sind es ausschließlich Abbilder des Künstlers Martin Liebscher in vielfältigen Rollen. Auch hinter der Kamera und bei der Nachbearbeitung am Computer führt der Künstler Regie: mit Sinn für das Schauspielerische, Humor und vor allem Menschliches.
Als Bühnen seiner Gruppenportraits wählt Martin Liebscher neben der Lieblingskneipe und der Natur gerne berühmte Orte, wie die Mailänder Scala, die Opera Garnier in Paris, die Opern in Lille und Zürich, die Volksbühne in Berlin, um nur einige Arbeiten aufzulisten, die in der Bitburger Ausstellung – neben dem Steffi-Graf-Stadion in Berlin und den Vorstandsräumen der Schweizer Börse und der Fifa – gezeigt werden.
Weiter werden einige von Martin Liebscher neu inszenierte Plattencover wie Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von den Beatles und seine bewegten, friesartigen Panoramen präsentiert.
Parallel zu seiner Ausstellung bietet Martin Liebscher, der seit 2007 als Professor für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach, lehrt, einigen seiner Studierenden eine Plattform zur Präsentation ihrer multimedialen Werke im Atrium des Hauses Beda.
22. September 2016 – 8. Januar 2017
Einführung, Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Stephanie Kaak, Andrea Küster, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch, Carla van de Puttelaar vor dem Gemälde „Rhododendron“ von Andrea Küster
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch
Gäste vor Werken von Margriet Smulders
Werke von Peter Hutchinson und Martin Klimas
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Peter Kok, Botschafter des Königreichs der Niederlande im Großherzogtum Luxembourg, Dr. Michael Dietzsch, Carla van de Puttelaar
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Stephanie Kaak, Stiftungsratsmitglied der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung
Zeitgenössische Blumenstillleben – Fotografie, Malerei, Installation – mit Arbeiten von Peter Hutchinson, Martin Klimas, Andrea Küster, Vera Mercer, Carla van de Puttelaar, Marc Quinn, Tim Otto Roth, Stephanie Senge, Luzia Simons, Margriet Smulders
Blumen sind Symbole des Lebens und ein beliebtes, tradiertes Bildmotiv. Ihr Wachsen, Blühen und Vergehen sind Sinnbilder des menschlichen Lebenskreislaufs. Unser gesamtes Leben wird von Blumen begleitet: Von der Geburt bis zum Tod schmücken sie religiöse wie weltliche Feste. Blumen sind Dankes-, Opfer- und Liebesgaben und ein fester Bestandteil von (Selbst-)Inszenierungen.
In der Kunstgeschichte entwickeln sich seit der Renaissance die reinen Blumenstillleben zu einer eigenständigen Bildgattung. Die in allen erdenklichen Farben leuchtenden Darstellungen schöner Blüten erfreuen das Auge und demonstrieren Reichtum und Lebensfülle und sind gleichzeitig ein Symbol für die Vergänglichkeit sämtlicher irdischer Schönheit, kurz: Vanitas.
In der Bitburger Ausstellung zeigen wir beeindruckende Arbeiten zeitgenössischer Künstler zum Thema Blütenpracht. Ergänzend zu den vor einzelblüten und Farben strotzenden Gemälden von Marc Quinn und den opulenten fotografischen Stillleben Margriet Smulders und Vera Mercers wird eine ausladende, in der Tradition des japanischen Ikebana stehende Installation der Künstlerin Stephanie Senge vorgestellt. Martin Klimas zeigt Schnittblumen in Vasen, die im Moment des Zerschießens fotografiert werden. Andrea Küster fasziniert mit großformatigen Gemälden von Anthurien-, Magnolien- und Rhododendronblüten. Luzia Simons überwältigt mit gescannten Tulpenarrangements. Peter Hutchinson reiht Fotografien von Gartenblüten zu phantastischen Landschaftspanoramen aneinander. Carla van Puttelaar visualisiert das Geheimnis einzelner, verblühender Blüten im klaren, von den alten holländischen Meistern beeinflussten Licht. Tim Otto Roth zeigt die farbigen Schatten heimischer Flora und spielt mit Nähe und Ferne.
24. April 2016 – 3. Juli 2016
Stephanie Kaak, Begrüßung
Die New Yorker Künstlerin Carole Feuerman mit Gästen und Skulpturen von Veronika Veit
Carole Feuerman, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Veronika Veit, Prof. Gudrun Kemsa, Stephanie Kaak
Vernissage
Raumansicht
Vernissage
Die Düsseldorfer Foto- und Video-Künstlerin Gudrun Kemsa zeigt auf ihren in New York und Paris entstandenen Fotografien Menschen in Bewegung vor urbaner Kulisse. Ihre typisierten Figurenpanoramen sind aus einer weiten räumlichen Distanz unter hellem, scharfem Licht aufgenommen. Die Arbeiten wirken inszeniert, aber es handelt sich um tatsächliche Personen aus dem Straßenbild. Ergänzend werden Videoarbeiten der Künstlerin über Manhattan präsentiert, die das pulsierende Leben der Metropole New York eindrucksvoll vermitteln.
Von der renommierten New Yorker Bildhauerin Carole Feuerman werden hyperrealistische menschliche Büsten und Figuren gezeigt, die losgelöst aus ihrem Umfeld frappierend real wirken. Die handwerklich perfekten, täuschend echten Schwimmerinnen und Schwimmer mit den auf der Haut abperlenden Wassertropfen sind das ideale Pendant zu den im Nachtlicht aufgenommenen, paradiesischen Hotelpools von Gudrun Kemsa.
Für die unterlebensgroßen, realistischen Menschenfiguren aus Holz und Stoff der in München lebenden Bildhauerin Veronika Veit ist der Ausstellungsraum selbst die Bühne. Wie wirkliche Ausstellungsbesucher verteilen sich ihre Skulpturen im Raum: Ganz selbstverständlich stehen oder sitzen sie alleine oder in kleinen Gruppen zwischen den Exponaten. Jede Figur ist eine individuelle Persönlichkeit für sich und doch charakterisieren die 15 Männer und Frauen auch verschiedene Typen von Ausstellungsbesuchern.
Fotografie, Video, Plastik und Skulptur treten in dieser Ausstellung in eine wechselseitige Beziehung und geben dem Besucher vielfältige Eindrücke zu dem Thema Mensch und Raum.
20. September 2015 – 3. Januar 2016
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch, Purrmann-Urenkel Robert Wieland, Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher
Vernissage – Gäste im 2. Teil der Ausstellung „Hans Purrmann“ im Bereich des Fritz-von-Wille-Museums, wo große Stillleben und farbkräftige späte Arbeiten Hans Purrmans ausgestellt waren.
Raumansicht Ausstellung „Hans Purrmann. Die Farben des Südens“
Purrmann-Urenkel Robert Wieland und seine Mutter, die Purrmann-Enkelin Annette Freifrau von König, überreichen Dr. Dietzsch und seiner Ehefrau Bärbel Dietzsch eine Zeichnung des Künstlers Hans Purrmann als Dank für die Ausrichtung der Ausstellung
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch
Begrüßung des Vorsitzenden des Stiftungsrats der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung Dr. Michael Dietzsch im Festsaal des Haus Beda
Der Künstler Hans Purrmann (* 10. April 1880 in Speyer; †17. April 1966 in Basel) studierte in Karlsruhe und München, u. a. gemeinsam mit Paul Klee und Wassily Kandinsky bei Franz von Stuck. Er fand aber erst in Berlin und später in seiner Wahlheimat Paris als Schüler und Freund von Henri Matisse zu seinem eigenen Stil. Dieser ist geprägt von einer Nähe zur Natur, dem deutschen Impressionismus Max Liebermanns und Max Slevogts sowie besonders vom bewunderten Vorbild Paul Cézanne und dem Künstlerfreund Henri Matisse.
Hans Purrmann ist vor allem für seine Stillleben, Porträts, Akte und insbesondere von mediterranem Licht durchflutete, farbige Landschaften bekannt. Seine Werke zeichnen sich durch ein besonderes Gespür für koloristische Feinheiten, für ausgewogene Kontraste und Atmosphäre aus. Der von den Nationalsozialisten als entartet verfemte Künstler leitete von 1935 bis 1943 die Deutsche Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz.
In der Bitburger Ausstellung wird eine Auswahl seiner Arbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden gezeigt. Die Leihgaben stammen von namhaften Museen und aus Privatbesitz.
17. Mai – 26. Juli 2015
Eröffnung Ausstellung Fernand Roda. Der Maler: Fernand Roda, Lea Linster, Dr. Ute Bopp-Schumacher und Hausherr Dr. Dietzsch
Eröffnung Ausstellung Fernand Roda. Der Maler mit Fernand Roda, Lea Linster, Dr. Ute Bopp-Schumacher und Dr. Dietzsch
Vernissage
Eröffnung Ausstellung Fernand Roda. Der Maler
Ehepaar Krome, Berlin/Luxemburg
Eröffnung Ausstellung Fernand Roda. Der Maler, 17. Mai 2015, Dr. Joachim Kaak und Stephanie Kaak im Gespräch
Fernand Roda (* 1951 in Luxembourg) studierte von 1971 bis 1977 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Joseph Beuys, dessen Meisterschüler er 1975 wurde. Seit über vierzig Jahren lebt der Künstler nun in Düsseldorf. Und doch ist Fernand Roda bis heute Luxemburger geblieben und mit seiner Heimat eng verbunden.
Fern von jeder Klassifizierung hat Fernand Roda eine eigene malerische Formensprache entwickelt. Seine Bildideen setzt er gerne üppig in Form und Farbe um. Kunst zu machen, betrachtet der Künstler als philosophische Herausforderung. Deshalb bezeichnet er seine Arbeiten auch gerne als »Denkbild-Modelle«. Seinen in Serien und Zyklen entstehenden Werken gehen Phasen intensiven Nachdenkens voraus. Wie er im Gespräch einmal bemerkte, sind die Bilder in seinem Kopf bereits gemalt, bevor er den Pinsel in die Hand nimmt.
Um einen nachhaltigen Einblick in Fernand Rodas künstlerisches Schaffen zu geben, zeigen wir in der Bitburger Ausstellung erstmals unterschiedliche Werkgruppen aus verschiedenen Schaffensphasen: einige frühe Arbeiten sowie Werke aus den Serien der Natur- und Landschaftsdarstellungen, Stillleben, Tier- und Fabelwesen sowie eine Reihe von außergewöhnlichen Literatenportraits.
21. September – 23. November 2014
Dr. Dietzsch, Stephanie Kaak, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Eröffnung Ausstellung Mythos Wald?
Prof. Marie Luise Niewodniczanska, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Thomas Schönauer, Stephanie Kaak vor der Arbeit into the trees, 2007, des Künstlers Helge Hommes
Besucher Ausstellung Mythos Wald?
Blick vom großen Ausstellungsraum in die hintere Nische während der Ausstellung Mythos Wald?
Nische mit Werken von Gabi Streile und Benjamin Nachtwey
V.l.: Diana Rattray Benjamin Nachtwey, Bodo Korsig, Katrin Roeber, Sebastian Böhm, Fernand Roda, Helge Hommes, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch, Stephanie Kaak, Prof. Gudrun Kemsa mit Tochter Viola, Gabi Streile, Thomas Schönauer, Gisela Krohn, Andrea Lehnert, Armand Quetsch, Niels Sievers.
Wald und Bäume sind faszinierende Naturphänomene. Bäume sind archetypische Symbole (Weltenbaum, Stammbaum, Baum der Erkenntnis, etc.). Der blühende, immergrüne Baum ist ein Sinnbild des Lebens. Der Wald ist aufgrund des bei der Photosynthese erzeugten Sauerstoffs eine wichtige Lebensgrundlage. Er ist Schutz- und Lebensraum für Mensch und Tier und liefert Nahrung, Holz und Heizmaterial. Andererseits ist der Wald aber auch dunkel, undurchdringlich und gefährlich. Für die meisten Menschen in unserem Kulturkreis gehört der Wald zu einem ambivalenten Vorstellungs- und Erlebnisraum, dem wir angesichts der Größe und Unüberschaubarkeit mit Respekt begegnen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung der Neuen Galerie im Haus Beda steht die visuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Wald und Bäume. Hierbei setzen wir zeitgenössische Wald- und Bauminterpretationen verschiedener Künstler in Beziehung zu Walddarstellungen von Künstlern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die Auswahl der Werke rekrutiert sich zum einen aus der direkten Zusammenarbeit mit Künstlern; zum anderen erhalten wir Leihgaben namhafter Museen.
Um neue Seherlebnisse zu ermöglichen, bespielen wir bei der Wald-Ausstellung das gesamte Haus Beda, das heißt, die künstlerischen Arbeiten werden auch außerhalb im Foyer und den Treppenaufgängen sowie im Fritz-von-Wille-Museum und dem Garten gezeigt. Ein Besuch der Ausstellung sensibilisiert für die Wahrnehmung der Natur und inspiriert über die veränderte Einstellung zu Wald und Bäumen in den letzten 150 Jahren nachzudenken.
30. März – 29. Juli 2014
Kuratorin Dr. Bopp-Schumacher
Stephan Kaluza, Stephanie Kaak
Dr. Bopp-Schumacher, Frau Kaak
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Stephanie Kaak, Dr. Michael Dietzsch
Der in Düsseldorf lebende Maler, Fotograf und Autor Stephan Kaluza (*1964) widmet sich seit 2004 verstärkt fotografischen Großprojekten. Als erster Künstler fotografierte er in 35.000 Einzelaufnahmen den gesamten Rhein von der Quelle bis zur Mündung. In vergleichbarer Weise verfuhr Kaluza mit den beiden Uferseiten der Themse. Wenig später verfolgte er mit seinen Aufnahmen den Verlauf der heute größtenteils nicht mehr sichtbaren Berliner Mauer.
Im Mittelpunkt der Bitburger Ausstellung stehen die „Felder“. Die Panoramen zeigen einstige Schlachtfelder mit geschichtsträchtigen Namen wie Waterloo, Verdun oder Omaha Beach, die heute als unscheinbare Wiesen, Felder und Äcker erscheinen. Bis auf wenige Grenzbefestigungen geben sie keinerlei Indizien für die Grausamkeiten der Vergangenheit an Mensch und Natur. Die Bedeutung der Orte erschließt sich über die Namen. Diese evozieren Assoziationen, bringen Weltgeschichte in Erinnerung und lösen unterschiedlichste Emotionen aus. Stephan Kaluzas Fotografien rufen im Verbund mit der Phantasie der Betrachter Bilder hinter dem Bild hervor, zeigen eine abwesende frühere Gegenwart. Anlässlich des 100. Jahrestages des 1. Weltkrieges bietet die Ausstellung „Stephan Kaluza. Abfolgen“ viel Gesprächsstoff über den Gang der Zeit und Querverweise auf Europas Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.
Als Ergänzung zu der Ausstellung von Stephan Kaluza zeigt die Bibliothek der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung im Eingangsbereich ausgewählte Literatur und Fotografien zum Ersten Weltkrieg und zu einzelnen Kriegsschauplätzen.
22. März – 23. Juni 2013
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Thomas Wrede
Künstlerführung mit Thomas Wrede, 3. Mai 2013
Künstlerführung mit Thomas Wrede, 3. Mai 2013
Thomas Wrede, King Kong, 2006
Der Künstler im Gespräch
Für den 1963 geborenen, in Münster lebenden Künstlerfotografen Thomas Wrede ist die Realität eine Frage der Perspektive. In seinen Werkserien, die er mit analoger Fototechnik ablichtet, operiert er mit verschiedenen Wirklichkeitsebenen, inszeniert Wahrnehmungsbrüche und Sehnsuchtsmotive und stößt damit weltweit auf Interesse. Bei der Serie Manhattan Picture Worlds verschmelzen überdimensionale Werbeflächen mit dem umgebenden Außenraum zu einer neuen Kulisse. Die großformatigen Real Landscapes zeigen wirkliche Landschaftspanoramen, in die der Fotograf kleine Modelle eingebaut hat. Letztere brechen die Suggestionskraft der Bilder und machen stutzig, was denn nun in Wirklichkeit und mit welcher Intention abgelichtet ist.
In der retrospektiven Bitburger Ausstellung wird mit über 40 großformatigen Arbeiten aus 15 Schaffensjahren ein Überblick über die wesentlichen Werke Thomas Wredes gegeben. Teile der Ausstellung wurden in ähnlicher Form bereits in Los Angeles, San Francisco, New York und Berlin gezeigt.
23. September – 18. November 2012
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Dr. Michael Dietzsch, Franziskus Wendels
Dr. Michael Dietzsch, Dr. Ute Bopp-Schumacher
Vernissage
Vernissage
Vitrine mit Skizzenbüchern von Franziskus Wendels
Blick in die Ausstellung
Franziskus Wendels Arbeiten sind die Werke eines malenden Flaneurs. Beim Betrachten seiner Bilder streifen wir mit ihm durch nächtliche Szenerien und erhaschen Blicke auf diffus wahrnehmbare, künstlich beleuchtete Räume und Fenster und schemenhafte Umgebungen. Wir ahnen und spüren die kulissenartigen Szenen und partiell beleuchteten Interieurs mehr als dass wir ihrer habhaft werden. Menschen sind auf Wendels Bildern nicht zu sehen, nur ihre Lichtspuren. Die wie durch eine Nebelwand wahrgenommenen Innenräume setzen unsere Phantasie in Gang, evozieren Erinnerungen an ähnliche Stimmungen, wecken unsere Neugierde. Die geheimnisvollen Bilder verführen uns, sie genau anzuschauen. Sie veranlassen uns, die dünnen, übereinander gelegten Farbschichten mit kaum erkennbarer malerischer Handschrift genau ins Visier zu nehmen.
Der 1960 in Daun in der Eifel geborene Künstler Franziskus Wendels pendelt zwischen Welten: der Großstadt und dem Landleben, seiner Wahlheimat Köln und seinem Geburtsort. An beiden Standorten unterhält er ein Atelier. Dem Reiz der Großstadt ist er seit seinen Studienjahren, die ihn nach Mainz, Montpellier und Berlin führten, verfallen. Bis heute strukturieren regelmäßige Aufenthalte in seinen bevorzugten Cafés und das Beobachten von Passanten seinen Alltag als Künstler.
Neben seinen nächtlichen Landschaften und einigen extra für die Bitburger Ausstellung geschaffenen Werken zeigen wir eine große Installation. Bei dieser bringt Franziskus Wendels Leuchtfarbe auf alltägliche, vor Ort gefundene Gegenstände auf. Sobald das Licht verschwindet, entfaltet die Malerei auf den Objekten ihr Eigenleben und leuchtet in phosphoreszierendem Licht: Eine von den Requisiten unabhängige Zeichnung wird sichtbar.
25. März – 24. Juni 2012
Einführung Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Vernissage
Dr. Ute Bopp-Schumacher erklärt die in der Mitte des Atriums stehende Arbeit Schritt I, 1992 von Erwin Wortelkamp
Vernissage vorne links Erwin Wortelkamp, Ulla Wortelkamp
Vernissage – Erwin Wortelkamp
Vernissage – Betrachtung Erwin Wortelkamp,
Schritt I, 1992
Raumansicht mit frühen Arbeiten zum Thema Gehen und Stehen von Erwin Wortelkamp
Die Bitburger Ausstellung Erwin Wortelkamp III hier und dort – Eifel und Westerwald – ein Gehen und Stehen – präsentiert Plastiken und Skulpturen aus Ton, Eisen, Holz und Bronze des 1938 in Hamm/Sieg geborenen Bildhauers.
Einzelne Hauptwerke der 70er Jahre, Giacometti gewidmet, setzen sich mit dem zeitlosen Thema eines Gehens und Stehens auseinander. Entsprechend seinem Interesse an Haltungen und zwischenmenschlichen Verhaltensweisen wechseln Erwin Wortelkamps Arbeiten spannungsvoll zwischen Fragilität und Stabilität.
Frühe, zuvor noch nie gezeigte Tonreliefs sowie die großen, farbigen Eisenreliefs, beide von 1978, thematisierten Landschaft und Torsi. Arbeiten auf Papier, die seit 1986 in Acquaviva Picena entstehen, greifen Beziehungen zwischen Mensch und Landschaft auf, wie z. B. in der 1995 entstandenen Werkgruppe ambulo ergo sum (ich gehe, also bin ich).
Erwin Wortelkamp inszeniert seine eigenen Arbeiten immer wieder an anderen Orten und in neuen Konstellationen. Und so entsteht ein immer neuer Dialog zwischen seinen Werken und den wechselnden Umgebungen.
Wortelkamps Werkauswahl für Bitburg bestätigt erneut seine Überzeugung „Skulpturen suchen und finden ihren Ort.“ So soll sowohl in der Eifel wie auch im Westerwald eine zeitweilige „Verortung“ jeweils einer Skulptur in der Landschaft gefunden werden.
Die Ausstellung Erwin Wortelkamp III hier und dort in der Neuen Galerie des „Haus Beda“ in Bitburg sowie im bis dahin neu gestalteten Garten hat parallel ihre ergänzenden Orte im „Haus für die Kunst“ in Hasselbach und dem neuen „Depositum“ (Architekturpreis 2011 des Landes Rheinland Pfalz) in Weyerbusch/ Westerwald.
Die Ausstellungsidee „hier und dort“ von Erwin Wortelkamp und Jutta Mattern begann im Winter 2009/2010 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck und fand mit „dort und hier“ 2010/2011 im Goetheinstitut von Dakar, Senegal, eine erste Fortführung.
Während der Ausstellungszeit möchten wir auch die beeindruckende Anlage „im Tal“ und die beiden geplanten Verortungen besuchen. Über 40 Künstler, Architekten und Landschaftsarchitekten wirkten bisher an dem von Erwin Wortelkamp 1986 gegründeten, weitläufigen Ort der Begegnung für heutige Kunst „im Tal“ zwischen den Dörfern Hasselbach und Werkhausen im Westerwald mit.
So entsteht mit „hier und dort III“ ein umfassender, weiträumiger Dialog zwischen Eifel und Westerwald.
25. September – 20. November 2011
Begrüßung Dr. Michael Dietzsch
Vernissage
Silvia Schreiber, SKYT, Up to the sky, 2010
Vernissage
Vernissage
Vernissage
Dr. Michael Dietzsch, Silvia Schreiber, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Susanne Thiemann und Stephanie Kaak
Die fragilen, lebensgroßen, figürlichen Portraitbüsten und Figuren der in Mainz geborenen Künstlerin Silvia Schreiber bestehen aus einfarbigen Hüllen von japanischem Papier um einen hohlen Kern. Ihre körperliche Präsenz erhalten die leichtgewichtigen Skulpturen durch ihre anthropomorphe Form und die intensiven Farben. In den Ausstellungsräumen treten Silvia Schreibers von ihr inszenierte Plastiken in ein komplementäres Spannungsverhältnis mit den sie umgebenden Räumen.
Die aus farbigen Kunststoffschläuchen geflochtenen, abstrakten, organisch geformten Skulpturen der aus Kiel stammenden Künstlerin Susanne Thiemann stehen aufrecht, winden und drehen sich, liegen lasziv auf dem Boden oder sacken in sich zusammen. Die handwerkliche Perfektion der von der gelernten Korbflechtmeisterin geschaffenen, organisch geformten Objekte verführt Betrachter, den verschlungenen Kurven des Widerstände überwindenden Materials zu folgen.
10. April – 19. Juni 2011
Marc Lüders, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Begrüßung Stephanie Kaak
Marc Lüders – Eröffnung der Vernissage
Marc Lüders, Elsa Maria Lüders, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Stephanie Kaak vor der Lesung des Buches „Was macht die Welt, in der wir zu Hause sind“, am Abend des 10. April 2011
Vernissage Marc Lüders – Publikum
Vernissage Marc Lüders – Raumansichten
Vernissage Marc Lüders – Raumansichten
In der Ausstellung „Marc Lüders Photopicturen“ wird das bisherige Gesamtwerk des Hamburger Fotografen und Malers Marc Lüders (* 1963) ins Visier genommen. Seit Mitte der 1990er Jahre bringt der Künstler mit Pinsel und Ölfarbe malerische Elemente in Fotografien von realen Landschaften, städtischen Situationen und Innenräumen ein. Hierdurch gelingt ihm die Verschmelzung der Medien Fotografie und Malerei.
Betrachter erkennen häufig erst auf den zweiten Blick, dass es sich bei den abgebildeten Gegenständen und Menschen im Grünen oder vor Teilen der Berliner Mauer um Übermalungen einer meist selbst fotografierten Szenerie handelt. Mac Lüder verknüpft verschiedene Wirklichkeiten und verdeutlicht das dialektische Spannungsverhältnis von Malerei und Fotografie.
Neben den frühen Schwarz-Weiß-Arbeiten wird in der Ausstellung auch Lüders neue Werkserie über amerikanische Supermärkte mit Regalen, die auf dem Kopf stehen, Kühlanlagen, die bedrohlich von der Decke hängen, und mit sich selbst beschäftigten Konsumenten vorgestellt.
Darüber hinaus zeigen wir in Bitburg eine derzeit noch in Arbeit befindliche Serie des Künstlers, in deren Mittelpunkt Gefängnisräume stehen.
Im Rahmen dieser Ausstellung findet eine Lesung mit verteilten Rollen und Musik aus dem Buch „Was macht die Welt, in der wir zu Hause sind? Briefe 1942 – 1945“, Herausgeber Elsa Maria Lüders und Herbert Diercks, Donat Verlag, Bremen 2010, statt.
12. September – 21. November 2010
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Benjamin Katz – Raumansicht
Gruppenbild Vernissage: Dr. Ute Bopp-Schumacher, Benjamin Katz, Dr. Michael Dietzsch
Benjamin Katz – Raumansicht
Benjamin Katz – Gerhard Richter
Benjamin Katz (*14. Juni 1939, Antwerpen, Belgien) lebt seit 1972 in Köln und betätigt sich seit Jahrzehnten als Chronist und Essayist der westdeutschen Kunstszene. Seine Fotografien begegnen einem immer wieder in Büchern und Kunstkatalogen. Eine ihm 1996 gewidmete Ausstellung im Museum Ludwig Köln trug den Titel „Souvenirs“.
Benjamin Katz fotografiert nicht als Beobachter, sondern als Freund der Künstler und Künste. Seine Fotografien sind Ausdruck einer distanzlosen Sympathie, die er den Künstlern bietet und diese ihm entgegenbringen. Die schwarz-weißen Portraits sind Momentaufnahmen des Lebens. Sie entstehen ohne große Vorbereitung und ohne Blitz mit seiner Leica, die er eigetlich immer mit sich führt. Auch Stillleben, Landschaften und Orte geraten Benjamin Katz zu persönlichen Portraits.
Allesamt strahlen seine Arbeiten eine für ihn typische Mischung aus Eleganz, Melancholie, Romantik und Humor aus. In Bitburg zeigen wir neben einer Fülle von Künstlerportraits auch unbekanntere Fotografien des Flaneurs Benjamin Katz, die er am Rande von Veranstaltungen, auf Reissen und sonstigen Stationen seines Lebens festhielt.
Während der gesamten Dauer der Ausstellung besteht die Möglichkeit, in einer Nische des Hauptraums den künstlerischen Filmessay „Der Photograph“ von Jürgen Heiter, 2006, Dauer 134 Minuten, zu betrachten.
18. April – 20. Juni 2010
Künstlergespräch bei der Vernissage: Jan Leven, Dr. Ute Bopp-Schumacher
Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher, Professor Ursula Wevers, Jan Leven
Kuratorin Dr. Bopp-Schumacher vor Vernissagenpublikum
Ursula Wevers / Jan Leven – Raumansicht
Holz im weitesten Sinne ist der bevorzugte Werkstoff des in der Eifel lebenden Bildhauers Jan Leven. Sein künstlerisches Schaffen gründet auf rationalen Überlegungen und der Suche nach einer gelungenen ästhetischen Form. Levens Konstruktionen basieren meist auf Vorbildern aus Architektur und Natur.
Interessant ist das Zusammenspiel, der Dialog seiner Skulpturen mit Ursula Wevers’ oft als poetische Bilderrätsel inszenierten Photographien. Schnitt und Montage sind wesentliche Elemente für die Bildentstehung bei Wevers. Die oft filmartig hintereinander entstandenen Einzelbilder nehmen den Betrachter mit auf eine visuelle Reise. „Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist“, so zitiert die ehemalige Professorin für das Fach Audiovisuelle Medien an der Bergischen Universität Wuppertal in diesem Zusammenhang den deutschen Dichter Jean Paul.
17. Januar – 14. März 2010
Jürgen Hinterleithner – Vernissage
Jürgen Hinterleithner, Dr. Ute Bopp-Schumacher, Stephanie Kaak
Dr. Ute Bopp-Schumacher, Jürgen Hinterleithner, Stephanie Kaak, Dr. Michael Dietzsch
Raumansicht
Raumansicht
Seit 2004 arbeitet der Erlangener Fotograf Jürgen Hinterleithner in Kapstadt zusammen mit Bewohnern von Townships an verschiedenen Fotoprojekten. Mit fotografischen und audiovisuellen Mitteln nähert er sich deren Lebensumfeld und Weltsicht. Die Eigenheiten und Werte dieser in Südafrika lebenden Menschen, wahrgenommen durch die Augen eines europäischen Künstlers, entwickeln eine Spannung und Unmittelbarkeit, die die Betrachter in ihren Bann ziehen.
20. September – 22. November 2009
Joachim Krol
Vernissage
Begrüßung Dr. Michael Dietzsch
Martin Noël
Blick in die kleine Nische
Blick in die hintere Nische
Christiane Obermann, Margret Noël, Kuratorin Dr. Ute Bopp-Schumacher
Im Alltäglichen wie im Besonderen findet der in Bonn lebende Künstler Martin Noël Formen, die er in seinen Werken verarbeitet. Seine Aufmerksamkeit gilt Rissen in den Wänden, aufgeplatztem Straßenbelag, feinen Adern auf der Oberfläche eines Steins, Kinderkritzeleien, abblätternder Farbe und anderen zufälligen bizarren Ornamenten. Noëls Arbeiten kennzeichnet die Dialektik zwischen Fläche und Raum, zwischen Farbe und Materie sowieso zwischen Malerei und Zeichnung. Seine seit Jahren unverwechselbare Handschrift im zeitgenössischen Kunstgeschehen wird in dieser Ausstellung anhand von Postkarten-Serien, Zeichnungen, klein- bis großformatigen Holz- und Linolschnitten, Objekten bis hin zu den großen Hölzern sichtbar.