Ursula Hülsewig - Kunst - Kurse - Künstlerische Gene 13. Juni bis 11. Juli 2021

U H coroba portrait 14 x 14

Ausstellung

13. Juni bis 11. Juli 2021 

 

"Zur Einrichtung eines Kulturprogrammes im Haus Beda gehörte für mich
auch die Gründung einer Mal- und Modellierschule, die ich in Zusammenarbeit
mit der VHS Bitburg aufbaute. Es war ein glücklicher Zufall, dass wir Ursula Hülsewig
für einen Kurs in graphischem Gestalten gewinnen konnten. Sie wiederum freute
sich über die Anschaffung einer Druckerpresse, finanziert von der
Dr.-Hanns-Simon-Stiftung, mit der sie in der Lage war, das Spektrum
bildnerischen Gestaltens im Hause zu erweitern und ihre Schüler professionell
in Drucktechniken zu unterrichten.

Ursula Hülsewig war schon zu der Zeit, als sie den Kurs übernahm, eine
anerkannte Künstlerin. Ihre Schüler schätzten sie als kompetente, liebenswerte
Lehrerin. So freut es mich, dass nicht nur eine Auswahl der Schülerarbeiten
in verschiedenen Jahresausstellungen des Haus Beda gezeigt wurde, sondern
dass die Stiftung jetzt auch ihr Lebenswerk mit einer eigenen Ausstellung würdigt,
begleitet von Arbeiten ihrer ehemaligen Schüler.

Hierzu gratuliere ich Ursula Hülsewig und wünsche ihr viel Freude bei
der Begegnung mit interessierten Besuchern."

Christa Horster, geb. Simon, Leiterin des Haus Beda von Beginn im Jahr 1976 bis 1990.


"Ich bewege mich spielerisch zwischen realistischen Ansichten und frei phantasierter Figuration.
Mein Hauptthema ist die Wirklichkeit und Erkenntnismöglichkeit. Dabei bin ich fasziniert
von gelenkten Zufällen, wie sie auch in surrealistischen Werken vorkommen
."     Ursula Hülsewig

 

Die Ausstellung "Ursula Hülsewig - Kunst - Kurse - Künstlerische Gene"
über das Wirken und Schaffen der seit über vier Jahrzehnten in Landscheid-Niederkail und
De Haan/Belgien lebenden Künstlerin gliedert sich in drei Teile.

Kunst steht für das künstlerische Schaffen von Ursula Hülsewig (*1936 in Gelsenkirchen).
Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Geschichte, und Philosophie in
Saarbrücken und Köln und kurzer Tätigkeit im Höheren Lehramt fasste sie den Entschluss
für ein Leben als freie Künstlerin. Zu Beginn ihrer künstlerischen Karriere konzentriert sie
sich primär auf die Malerei. Ihre frühen farbintensiven Landschaften stehen in der Tradition
der surrealistischen Künstler Paul Klee, Max Ernst und René Magritte. Daneben malt sie
in vielen Schichten mehrdeutige Kompositionen mit weiblichen Torsi. Einzelne Körperteile
wie Augen, Ohren, Bäuche treten aus unendlich anmutenden Farbräumen hervor.

Von 1973 bis 1978 entstehen die ersten Radierungen der Künstlerin. Ein Stipendium der
Aldegrever Gesellschaft ermöglicht ihr
1978, sich in der renommierten Kupferdruckerei
Kätelhön am Möhnesee intensiv
mit den verschiedenen Techniken der Radierung zu
befassen. Ihr Interesse an Wahrnehmung und Erkenntnistheorie tritt seither verstärkt in
den Vordergrund (Serie zum Sehen).
Anfang 2000 erlernt die Künstlerin die digitale
Bildbearbeitung mittels Photoshop. Die 'unermesslichen' Möglichkeiten der Bildfindungen
mit Computertechnik faszinieren Hülsewig: Ihre farbigen, bewegten, digitalen Collagen
und Metamorphosen, in die sie auch ältere Bildgegenstände einfließen lässt, beeindrucken
durch Dichte und verschiedene Bildebenen.

Kurse betrifft die Einrichtung der Tiefdruck-Werkstatt im Haus Beda unter
Federführung von Ursula Hülsewig von 1983 bis 2018. Christa Horster hatte
die Malerin seinerzeit im Namen der Stiftung engagiert. Die in Bitburg angebotenen,
künstlerisch und technisch anspruchsvollen Radierkurse nutzen  sowohl
Hobbykünstler als auch Grafiker, Künstler und Kunsterzieher. Neben den klassischen
Techniken der Radierung - Kaltnadel, Linienätzung, Aquatinta, offene Ätzung,
Vernis mou etc.  - wird viel experimentiert.
So erfand Monika Blümling z.B. den
Hitzedruck auf Kunststoffplatten und die Gravur auf einer CD.


Alle Kursteilnehmer stellen pro Semester für den Aufbau eines Archivs eine eigene
Arbeit zur Verfügung. Das umfangreiche und eindrucksvolle Konvolut dieser Werke
wird im Rahmen der Ausstellungseröffnung von Ursula Hülsewig im Juni 2021 der
Dr.-Hanns-Simon-Stiftung übergeben. In der Ausstellung selbst werden besondere
Arbeiten des Archivs von langjährigen Teilnehmer*innen der Kurse ausgestellt:
Marianne Baumüller-Scherl, Monika Blümling, Jürgen Dinchel, Eva Maria Flesch,
Helene Irmen, Agathe Köppen, Änne Linden, Vicki Lucas, Werner Neimanns,
Friedhelm Nunnemann, Ines Nunnemann, Monica Pauly,Ulrike Stolze, Marianne Thomas,
Esther Wiswe.

Künstlerische Gene bezieht sich auf die familiäre Verbindung zu NAF,
dem Künstler*innen-Duo Nana Hülsewig und Fender Schrade aus Stuttgart.
Im
Rahmen der Ausstellung werden vier filmische Arbeiten aus dem Zyklus NORM
IST F!KTION präsentiert
. 2013 gegründet, führen NAF in ihren Projekten verschiedene
Medien und Genres zusammen und vereinen Musik, bildende und darstellende
Künste sowie zeitgenössische Populärkultur.

Für ihre Performances wurden NAF zweimal in Folge mit dem Tanz- und Theaterpreis
Baden-Württemberg ausgezeichnet. Seit 2016 unterrichtet das Duo an Staatlichen
Hochschulen und Akademien. Ihre Projekte verwirklichen sie in Kooperation mit
internationalen Gastkünstler*innen, dem Theater Rampe Stuttgart, der Galerie für
Zeitgenössische Kunst Leipzig sowie in jüngster Zeit der Staatsgalerie Stuttgart.

Kuratorin: Dr. Ute Bopp-Schumacher


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